Leserbrief zur CDU-Bürgerbefragung: 100000 Euro für 15 Fragen

Ich finde die Idee einer besseren Bürgereinbindung durch die demokratischen Parteien des Landes ja grundlegend immer gut. Allerdings muss man sich fragen, ob dieser Fragebogen seine 100000 Euro wert ist. Zum einen halte ich die Auswahl des Anbieters für fragwürdig, da solche Online-Fragebögen und deren Auswertung quasi heutzutage nichts mehr kosten dürften. Zum anderen sind die Fragen, bis auf die offenen, wo der Bürger seine Wünsche eintragen kann, teils überflüssig, teils jedoch auch sehr manipulativ. Wie hoch ist denn die Chance, dass sehr viele Bürger außerhalb des CDU-Spektrums an der Umfrage teilnehmen werden? Damit sind die Ergebnisse vorprogrammiert. Im Ergebnis steht dann, dass alle Sachsen-Anhalter heimatverbunden seien, mit der Entwicklung des Landes zufrieden sind und auch sonst voll und ganz nach dem konservativen Weltbild der CDU schreien. Doch entspricht dies wirklich der Realität?

Von einer Umfrage, die so viel Geld kostet, erwarte ich mehr. Und von einer Partei, die meint, die Mehrheit der Sachsen-Anhalter mit 15 Fragen regieren zu wollen, rate ich dringend ab.

Julia Brandt, Wernigerode

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