Auf Einladung des Juso-Kreisverbandes Harz war am vorigen Wochenende der Vorstand des Landesverbandes der Jusos zu Besuch. Man traf sich in Langenstein, um u.a. die dortige Gedenkstätte „Langenstein Zwieberge“ zu besichtigen. Die Jusos wurden vor Ort über die Geschichte des KZs und den Alltag der Häftlinge dort in Langenstein informiert.
Nach der Begehung des ehemaligen Lagers informierten sich die Jusos in der Ausstellung über das damalige Geschehen.
Das Konzentrationslager war ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das in der Zeit vom April 1944 bis zum April 1945 existierte. Insgesamt waren mehr als 7000 Häftlinge aus mindestens 23 Ländern während dieser Zeit im Lager inhaftiert, das auch der Ausgangspunkt des Todesmarsches war bei dem mehr als 2500 Menschen starben. Im Jahre 1949 wurden am Ort der Massengräber ein Mahnmal und Gedenktafeln eingeweiht, an dem die Jusos zum Gedenken der unzähligen Opfer inne hielten.
Im Anschluss der Besichtigung stand ein Gespräch zum Thema „Rechtsextremismus heute“ mit dem derzeitigen Staatssekretär für Inneres, Rüdiger Erben (SPD), auf der Tagesordnung der Jusos. Nach der Begrüßung durch den Landesvorsitzenden Tobias Münch und des Harzer Kreisvorsitzenden Kevin Müller berichtete Erben über die Struktur und das Auftreten der NPD in Sachsen-Anhalt: „ Schwerpunktgebiete der NPD-Arbeit sind besonders Bernburg, der Salzlandkreis sowie der Harzkreis.“
Bis vor kurzem herrschte noch ein Richtungsstreit in der Führungsriege der NPD, der sich dahin entwickelt hat, dass in Zukunft stärker die sog. „Freien Kräfte“ in die Arbeit der NPD miteinbezogen werden sollen. Diese „Freien Kräfte“ sind vor allem Kameradschaften, die aus gewaltbereiten Neonazis bestehen. Aber nicht nur diese Entwicklung macht die NPD gefährlicher. Sie versucht immer wieder in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen und sich dort zu etablieren und sich als Wolf im Schafspelz darzustellen. Daher brachte es Nadine Hampel, SPD-Landtagsabgeordnete, auf den Punkt: „Es muss verstärkt Aufklärungsarbeit in kommunalen Gremien geleistet werden, in der auch die Eltern mit einbezogen werden müssten.“