Stippvisite der Jusos bei der Agentur für Arbeit in Halberstadt

Jusos diskutieren mit der Geschäftsführung des Agentur für Arbeit in Halberstadt

Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt ist gekippt! Den 958 Ausbildungssuchenden stehen knapp 1000 Ausbildungsstellen gegenüber. Dies und vieles Interessantes mehr konnten die Harzer Jusos vor einigen Tagen bei einem Besuch der Bundesagentur für Arbeit in Halberstadt erfahren. Im ersten Moment hörte sich dies nach rosigen Zeiten für die zukünftigen Auszubildenden auf dem Lehrstellenmarkt an. Auf der anderen Seite ist es aber ein schlechtes Omen für den zukünftigen Fachkräftebedarf in unserer Region, der nach Ansicht  der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Heike Schittko, in Zukunft nicht mehr gedeckt werden kann.

„Wer sichert die Qualifikation der Ausbildung eigentlich ab?“, war eine vieler Fragen der Jusos. Laut Marcelle Lange, Teamleiterin der Berufsberatung und verantwortlich für den Bereich Ausbildung, liegt die Verantwortung dafür bei den Kammern der einzelnen Berufszweige. „Eine lückenlose Prüfung ist in der Regel schwierig. Oft kommen auf die Anzahl der Beschäftigten zu viele Auszubildende. Hier müssen klare Regeln und Ausbildungszahlen festgelegt werden“, so Lange.

Das verbreitete Desinteresse der Bewerber, sich über die insgesamt etwa 170 unterschiedlichen Berufe in der Region Harz zu informieren, ist ein weiteres Problem, das von Heike Schittko angesprochen wird: „Mit Hilfe zahlreicher Angebote wie den Tag der Berufe, die im Oktober stattfindende Ausbildungsmesse oder einem Fußballturnier unter  dem Motto „Spiele gegen deinen Chef“ versuchen wir den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, einen Einblick in die Vielfalt der unterschiedlichen Berufszweige zu bekommen. Nicht nur bei den Ausbildungssuchenden ist die Resonanz sehr groß. Auch bei den Unternehmen ist eine steigende Bereitschaft, sich an solchen Projekten zu beteiligen, zu verzeichnen.“

Für Überraschung sorgte die Tatsache, dass der bei den Bewerbern momentan beliebteste Beruf, der des Verkäufers ist, bietet er doch nur geringe Aufstiegschancen. Dafür hatte Schittko eine einfache Antwort: „In ihrem Alltag kommen die Menschen mit Vertretern dieses Berufszweiges am häufigsten in Kontakt. Er birgt aber auch einige Risiken.“ So besteht nach Meinung der Expertin, begründet durch oftmals nur als gering eingeschätzte Qualifikation, die Gefahr, dass gelernte Verkäufer oft durch ungelernten Kräfte ersetzt werden.

„Wir werden viele dieser zahlreichen Informationen mit in unsere politische Arbeit aufnehmen. Auch von uns Jusos muss es die Aufgabe sein die Agentur für Arbeit dabei zu unterstützen, dass junge Leute frühzeitig über die vielen unterschiedlichen, teilweise oftmals unbekannten, Berufszweige informiert werden“, resümiert Juso-Kreischef Kevin Müller. „Somit besteht zeitnah verstärkt die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen, der auch den Vorstellungen und Wünschen der jungen Leute entspricht.“

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