Die Jusos des Kreisverbandes Harz haben sich in ihrer Mitgliederversammlung am Samstag für kostenlose Schülerbeförderung ausgesprochen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass von Jugendlichen, die ganztags die Schule besuchen, erwartet wird, dass sie ab der 11. Klasse die Anreise zur Schule selbst bezahlen könnten.“, so der Kreisvorsitzende der Jugendorganisation der SPD und Wernigeröder Stadtrat, Kevin Müller. Die Jusos fordern daher, die Quedlinburger Regelung zur kostenlosen Nutzung des Linien- und Schülerverkehrs für Schüler ab der 11. Klasse auf den ganzen Harzkreis auszudehnen.
Zudem sollte angesichts der gestiegenen Benzinpreise die Erstattung der Beförderung von schulpflichtigen Schülern per PKW im Falle der Nichtverfügbarkeit öffentlicher Nahverkehrsangebote nicht unter das bisherige Niveau der Wernigeröder Satzung von 35 ct. pro km fallen. „Die Entscheidung, welche Schule ein Kind besuchen kann, sollte nicht von der Fähigkeit der Eltern abhängen, ihren Kindern die Monatskarten bezahlen zu können.“, so das Mitglied des Kreisvorstandes der SPD, Tino Schlögl. Die Jusos wollen ihre Forderung dem SPD-Kreisvorstand vortragen und hoffen, dass sich so auch die SPD-Fraktion im Kreistag dieser Haltung anschließen wird. „Wir werden uns mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass die Chancen für Kinder aus armen Familien, eine bessere Schulbildung zu erreichen, sich verbessern werden.“, so Kevin Müller. Angesichts der längeren Schulwege und damit Fahrzeiten, aufgrund der noch von der letzten Landesregierung aus CDU und FDP erzwungenen Schulschließungen, müsse auch über eine Verkürzung der Höchstwartezeiten nachgedacht werden. Die Jusos sprechen sich dafür aus, dass Grundschüler am Tag höchstens 45, alle älteren Schüler nicht länger als 90 Minuten am Tag auf den Bus oder den Schulbeginn nach Ankunft des Busses warten müssen. Insgesamt dürfe die Wartezeit aber fünf Stunden in der Woche nicht übersteigen.